A Touch of Baroque

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A Touch of Baroque – un tocco del barocco

Die anatomischen Wachsmodelle im “Museum im Josephinum” der medizinischen Universität Wien wurden im späten 18. Jahrhundert, dem Zeitalter der Aufklärung angefertigt – zu einer Zeit in der bereits ganz andere Denkrichtungen relevant waren, als in der Zeit des Barock. Gebildete und „aufgeklärte“ Kreise waren der Meinung, dass jeder Mensch als vernunftbegabtes Wesen zu betrachten wäre und daher auch von Vernunft geleitete Entscheidungen fällen kann. Wesentlich hierfür war die Einsicht in die jeweiligen Sachverhalte. Daher erschienen Bildung und die Vermittlung von Information als wesentliche Maßnahmen um Menschen zu einem vernunftgeleiteten Handeln zu führen.

Mit den anatomischen Wachsmodellen, die auch der Öffentlichkeit zugängig waren, wollte man Wissen über den Bau des menschlichen Körpers vermitteln. Ein Ziel war es, auf diese Weise der Bevölkerung zu vermitteln, wie ein gesunder Körper aussieht und funktioniert. Zu bedenken ist hierbei auch, dass in den habsburgischen Ländern bereits in der Volksschule mit der „Gesundheitserziehung“ begonnen wurde, hierfür gab es auch eigene Schulbücher.

Die anatomischen Wachsmodelle können als Ergänzung hierfür gesehen werden – und daher ist es auch verständlich, dass diese besonders „schön“ dargestellt wurden, sie sollten die Schönheit eines gesunden menschlichen Körpers vermitteln – gewissermaßen als „Zielvorgabe“ oder „Orientierung“. Sich gesund zu halten galt immerhin als eine staatsbürgerliche Pflicht.

Um die Modelle besonders „schön“ zu gestalten, griff man auf Bekanntes zurück, die Darstellungen sollten dem Geschmack der Allgemeinheit entsprechen. Daher findet man in den anatomischen Wachsmodellen sehr viele Bezüge zu barocken Darstellungen von Menschen – die Posen, die Lebendigkeit, die Emotionen und vieles mehr zeigen den „touch of Baroque“.

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