Thomas Rohringer – Von Apparaten, Nerven und Gefühlen. Physio- und Arbeitstherapie für Kriegsverletzte 1914-1918

Bis Ende 1918 forderte die industrialisierte Kriegsführung des Ersten Weltkrieges unzählige Tote und Verletzte und brachte neue Arten von Verwundungen und Erkrankungen mit sich. Was sollte mit jenen Soldaten geschehen, die Gliedmaßen verloren, Gesichtsverletzungen oder Lähmungen davongetragen hatten?
Die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit der betroffenen Soldaten galt als Königsweg, um sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Dazu sollten Chirurgie, Orthopädie und Prothetik entscheidend beitragen. Das Ersetzen verlorener Gliedmaßen durch sogenannte „Kunstglieder“ warf aber Fragen nach der Beziehung des Körpers zur Umwelt auf. Wie sollten taktile Informationen über die Prothese zum Körper übermittelt werden? Konnten Prothesen fühlen? Während Mediziner mit Technikern an diesen Fragen der Prothetik laborierten, kooperierten sie mit Pädagogen, um Therapien neu zu gestalten. Die Arbeitstherapie versprach gegenüber bisheriger Physiotherapien, in den Augen zeitgenössischer Experten, nicht nur eine Wiederherstellung motorischer Fähigkeiten, sondern auch eine positive Beeinflussung der Gefühle der verletzten Soldaten.

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